Der Wintergartenbauer und Unternehmer Norbert Kremer auf Auslandstour

Meine Reise in den Kosovo, 2016-4-25, Teil 1

 

Ein neues Land einmal aus der eigenen Erfahrung kennen lernen. Darauf war ich gespannt.

Die Reaktionen von außen, waren allerdings sehr unterschiedlich:

Was Du fährst in den Kosovo? Was willst du denn da? Wie kann man nur so verrückt sein? Oder es wurde gar nichts gesagt … Andere hatten den Artikel aus der IN gelesen und haben mich angesprochen. Das finde ich toll, wenn Sie zurückkommen, erzählen Sie doch davon.

 

Hier sind sie nun, meine Erfahrungen in Stichpunkten zu Papier gebracht:

Als Peter Holzmaier, von der Beratungs- und Medienmanufaktur 4smove gmbh, mich im Januar ansprach und fragte,  ob ich Lust hätte, mit ihm gemeinsam im Kosovo als Coach und Kurzzeitexperte (KZE) Handwerksbetrieben Impulse zu geben, wunderte ich mich erst mal. In den Kosovo? Ich? Als Co-Trainer für eine Gruppe von Unternehmern, im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Handwerkskammer Dortmund? Oh hah!

 

Aber wie ich so bin, sagte ich innerhalb weniger Minuten zu und fing dann an mir Gedanken zu machen. Wen lerne ich dort kennen? Was wissen die Handwerker? Wie gehen die mit Mitarbeitern um? Wie sind Frauen dort gestellt? Wie leben die dort und wie ist alles aufgebaut?

 

Im Jahr 2013 habe ich schon einmal kurzen Kontakt zu Unternehmen aus dem Kosovo gehabt und dabei ist mir folgendes passiert: Man fragte uns am Anfang, was denkt Ihr wenn Ihr Kosovo hört und spontan sagte ich: an ein Land, in dem Krieg geherrscht hat.

 

Seit März 2015 bin ich in der Flüchtlingshilfe tätig und habe eine Menge Menschen aus fremden Kulturen kennengelernt. Es gibt natürlich auch dort Menschen, die nicht wollen oder sich sträuben, sich zu integrieren. Aber der größte Teil ist wissbegierig und möchte hier einen Platz finden. Die meisten kommen aus Kriegsgebieten, aber auch aus anderen Ländern als Wirtschaftsflüchtlinge. Aber wie ist es dort im Kosovo?

 

Am Donnerstag fuhr ich mit dem ICE nach Frankfurt und bestieg den Flieger zum Kosovo, einmal Pristina bitte. Was würde mich gleich erwarten? Ich war schon etwas aufgeregt. Dann setze der Flieger zum Landeanflug an, mein erster Gedanke: Berge, Grüne Landschaft, toll!! Hier könnte man mal mit dem Fahrrad durchfahren.

 

Nach dem Landen erwartete mich ein neuer Flughafen, mit Europäischen Flair und kosovarischer Kultur. Also keine Angst. Nette, freundliche Menschen trifft man hier, die einem auch einen Rat geben wenn man noch auf dem Fahrer warten muss. Dann kamen Peter Holzmaier und Franc, unser Mann für alle Fälle im Kosovo. Sofort wurde ich in Deutsch begrüßt und wir stellten fest, dass wir uns vor 3 Jahren in Dortmund ja schon kennengelernt haben. Franc ist im Kosovo groß geworden und im Krieg geflohen. Über verschiedene Länder ist er dann nach Deutschland gekommen und hat hier studiert. Über das Projekt der Handwerkskammer Dortmund, ist er wieder in den Kosovo zurück gekehrt. Hier koordiniert er die ganzen Abläufe und ist sich auch nicht zu schade, uns einmal den Kosovo zu zeigen. Wir fahren auf der Hinfahrt einmal in eine muslemisch/orientalische Stadt. Laut Franc gibt es nicht mehr viele davon. Das Flair in der Stadt finde ich gleich ansprechend. Das Treiben am Brunnen, in den Straßen und Lokalen, an einem Donnerstagabend (18-19 Uhr), einfach Klasse.

 

Nach einem kurzen Rundgang setzten wir uns in ein Lokal, wir wollten etwas trinken. Aus dem trinken wurde auch etwas zu Essen und ich genoss die Kosovarische Küche. Wir bekamen 3-4 verschiedene Vorspeisen-Brot-Salate, dann Fleisch und in der Moschee begann das Abendgebet. Es war einfach ein toller Abend. Franc erklärte uns noch einiges und danach fuhren wir ins Hotel.

 

Auch das Hotel in Gjakove hatte Europäischen Standard und man bemühte sich sehr. Hier wird Dienstleistung noch groß geschrieben. Wir setzen uns noch etwas zusammen und besprachen den morgigen Tag. Peter Holzmaier, der Trainer/Berater des Projekts, erklärte mir geplanten Ablauf und wir vereinbarten dass wir um 8:15 Uhr die Technik aufbauen.

 

Am nächsten Morgen trafen wir uns zum Frühstück. In gespannter Erwartung …  Auch Peter Holzmaier, der ja schon viele solcher Situationen erlebt hat. Aber nachher wusste ich warum, die Technik muss stehen, erst dann kommt man zur Ruhe. So war es dann auch, die Technik funktionierte nicht, der erste Computer wollte die Präsentationen nicht aufmachen. OK dann nehmen wir den anderen und dann funktionierte es. Mir wurde es in der Zeit auch sehr heiß und ich war froh, dass der 2. PC dann funktionierte.

 

Peter Holzmaier startete mit dem Workshop-Tag, nachdem die ersten gegen Teilnehmer/Unternehmer gegen 9:30 Uhr eintrudelten, um 9:45 Uhr. Und ich,  ich lernte nach und nach die Unternehmer kennen. Es war sehr spannend für mich und ich merkte schon bei der ersten Präsentation von Albulena, einer jungen Frau, die mit ihrem Vater ein Textilunternehmen mit ca. 80 Mitarbeitern führt,  dass hier Unternehmer sitzen, die etwas bewegen und  mitmachen wollen. 

 

Wie es weitergeht? …

Das schreibe ich Ihnen im zweiten Teil meines Blogs. Ihr Norbert Kremer

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